Wenn du – wie ich – ein Home Lab betreibst, Medien selbst hostest und dir gern ein schönes, stimmiges Setup aufbaust, kennst du das Problem: Artwork ist oft uneinheitlich, unscharf oder schlicht nicht das, was du dir für deine Medienbibliothek wünschst.
Gerade wenn du Jellyfin, Plex oder Emby nutzt, willst du ein aufgeräumtes, visuell ansprechendes Erlebnis. Und hier kommt eine Anwendung ins Spiel, die mich wirklich überrascht hat: Posteria.
Posteria ist ein Self-Hosting-Tool, das vollautomatisch alternatives Artwork für Filme und Serien sammelt, verwaltet und für deine Medienserver bereitstellt. Und das Beste daran: Es ist Open Source, Docker-fähig und passt damit perfekt in das Knowehr-Universum.
Was ist Posteria?
Posteria ist ein schlankes, modulares Tool, das gezielt dafür entwickelt wurde, alles rund um Medien-Artwork zu automatisieren.
Statt mühsam Bilder von Hand zu suchen, zu sortieren und umzubenennen, übernimmt Posteria diese Aufgabe komplett für dich:
- Scannt deine Medien nach passenden IDs
- Lädt Artwork von bekannten Projekten wie TheMovieDB oder ThePosterDB
- Vereinheitlicht Poster, Logos, Banner und Hintergründe
- Optional: Exportiert die Bilder direkt in die richtigen Ordner deiner Bibliothek
Du bekommst damit ein Tool, das automatisch Ordnung schafft, ohne dass du danach noch Hand anlegen musst.
Warum ist Artwork überhaupt wichtig?
Eine stimmige Oberfläche sorgt nicht nur für Ordnung – sie macht das gesamte Medienerlebnis hochwertiger.
Gerade bei großen Sammlungen stellt sich schnell heraus:
- Unterschiedliche Stile zerstören den Gesamteindruck
- Unscharfe oder falsch proportionierte Poster wirken unprofessionell
- Manche Medienserver wählen nicht immer das schönste Artwork aus
Posteria gibt dir die volle Kontrolle zurück – einmal konfiguriert, und deine Bibliotheken sehen so aus, wie du es willst.
Wie funktioniert Posteria?
Posteria läuft in einem Docker-Container und besteht im Wesentlichen aus drei Bausteinen:
1. Einlesen deiner Medien
Posteria scannt Ordner, in denen sich deine Filme oder Serien befinden.
Dabei nutzt es Metadaten wie TMDB-IDs, um die passenden Bilder zu finden.
2. Abrufen und Filtern von Artwork
Für jeden Titel sammelt Posteria:
- Poster
- Hintergrundbilder
- Clearlogos
- Banners
- und vieles mehr
Du kannst festlegen:
- aus welchen Quellen geladen wird
- welche Auflösungen bevorzugt werden
- welche Stile dein Standard sein sollen
3. Export in deine Medienbibliothek
Posteria schreibt das fertig sortierte Artwork in Ordnerstrukturen, die Jellyfin, Plex oder Emby sofort erkennen – ohne Plugins, ohne zusätzliche Skripte.
Für dich bedeutet das: volle Automatisierung.
Posteria auf Unraid: Kinderleicht dank Docker
Wie bei vielen Self-Hosted-Projekten ist auch Posteria als Docker-Container verfügbar.
Auf Unraid ist die Einrichtung damit fast schon trivial:

- Container aus dem Community Applications Store suchen
- Speicherorte für deine Medien festlegen
- Zielordner für Export angeben
- API-Keys hinterlegen (z. B. TMDB)
- Speichern – fertig

Du musst nichts kompilieren oder manuell installieren.
Posteria läuft stabil, ist ressourcenschonend und hervorragend für dauerhaften Betrieb geeignet.
Besondere Funktionen, die Posteria spannend machen
Automatische Stil-Sets
Du kannst komplette Artwork-Stile definieren, z. B.:
- Minimalistisch
- Dunkel & kontrastreich
- Anime-Style
- Hochkant-Poster ohne Logos
Posteria wendet diese Stile automatisch auf deine gesamte Sammlung an.
Mehrere Profil-Konfigurationen
Du kannst verschiedene Profile definieren – beispielsweise:
- Jellyfin-Profil: klassisches Poster-Format
- Plex-Profil: schmale Portrait-Poster
- Alternative-Profil: stilisierte Artworks für Sammlungen
Mit einem Klick zwischen den Profilen wechseln – und Posteria generiert das Artwork neu.
Regelbasierter Export
Du kannst Regeln festlegen wie:
- Serienposter nur aus Quelle X
- Hintergrundbilder erst ab 1080p
- Logos nur aus ThePosterDB
Damit verliert deine Sammlung nie den Stil, der dir wichtig ist.
Meine Erfahrung mit Posteria
Ich habe Posteria testweise auf meinem Unraid-Server eingerichtet – und war ehrlich gesagt überrascht, wie viel es mir im Alltag abnimmt.
Was früher eine Mischung aus:
- händischem Download,
- Umbenennen,
- Sortieren und
- „Warum zeigt Jellyfin das schon wieder falsch an?“
war, ist heute ein vollautomatischer Prozess, der einmal am Tag im Hintergrund läuft.
Das Ergebnis:
Meine Medienbibliothek wirkt plötzlich wie aus einem Guss – konsistent, hochwertig und endlich ohne störende Ausreißer.
Lohnt sich Posteria für dein Setup?
Wenn du:
- eine große Filmsammlung hast
- mehrere Medienserver betreibst
- Wert auf saubere Optik legst
- Artwork manuell aufwendig findest
- oder einfach gern Prozesse automatisierst
…dann ist Posteria eine echte Bereicherung.
Die Kombination aus Open Source, Docker, Automatisierung und Klarheit im UI-Design trifft genau das, was ein moderner Self-Hosted-Workflow braucht.
Fazit
Posteria ist eines dieser Tools, die du installierst, konfigurierst – und danach kaum noch bemerkst. Und genau das ist ein gutes Zeichen.
Es verbessert deine Medienbibliothek leise und zuverlässig im Hintergrund, sorgt für Ordnung, Stil und ein rundes Erlebnis. In einer Selbsthosting-Welt, die manchmal aus vielen kleinen Bausteinen besteht, fühlt sich Posteria wie ein Werkzeug an, das genau an der richtigen Stelle ansetzt.
Wenn du also dein Medien-Setup auf ein neues Level bringen möchtest: Probier Posteria aus.
Es passt perfekt zu einem modernen Home Lab, läuft sauber in Docker und fügt sich nahtlos in die Unraid-Welt ein – ganz ohne Bastelstress.
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