Selbsthosten – ein Wort, das neugierig macht und gleichzeitig ein wenig einschüchtern kann. Was bedeutet es eigentlich, Dinge selbst zu hosten? Warum sollte man das tun? Und wie fängt man am besten an, ohne direkt im Technik-Dschungel steckenzubleiben?

Wenn du dich genau das fragst, bist du hier bei mir genau richtig. Ich begleite dich Schritt für Schritt bei deinen ersten Gehversuchen in die faszinierende Welt der selbst gehosteten Anwendungen, mit einem klaren Fokus auf Open-Source-Lösungen und einem besonderen Augenmerk auf Unraid und Docker. Los geht’s!

Was bedeutet Selbsthosten überhaupt?

Beim Selfhosting betreibst du digitale Dienste, die normalerweise von externen Anbietern bereitgestellt werden – etwa Kalender, Cloud-Speicher, Passwortmanager oder Medienserver – auf deiner eigenen Hardware, in deinem eigenen Netzwerk. Du hast also die volle Kontrolle darüber, was läuft, wo es läuft und welche Daten wie verarbeitet werden.

Statt z. B. Google Drive zu nutzen, könntest du Nextcloud auf deinem eigenen Server betreiben. Statt Spotify vielleicht Navidrome. Und statt einem Notizdienst wie Evernote wäre Joplin Server eine Alternative. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos.

Warum überhaupt selbst hosten?

Es gibt viele gute Gründe, warum immer mehr Menschen den Schritt in Richtung Selbsthosting wagen:

  • Datenschutz & Kontrolle: Du entscheidest, wo deine Daten liegen.
  • Anpassbarkeit: Du kannst die Dienste so gestalten, wie du sie brauchst – ohne Einschränkungen durch Anbieter.
  • Kostenersparnis: Viele Open-Source-Lösungen sind kostenlos.
  • Lernen & Verstehen: Du entwickelst ein tieferes Verständnis für Technik und Netzwerke.
  • Unabhängigkeit: Du machst dich frei von kommerziellen Plattformen und deren Geschäftsmodellen.

Was brauche ich für den Anfang?

Du musst nicht gleich ein komplettes Rack voller Server kaufen oder Netzwerkprofi sein. Für den Einstieg reichen oft ein paar grundlegende Dinge:

1. Hardware

Je nach Anwendung reicht schon ein kleiner, stromsparender Mini-PC (z. B. Intel NUC, Raspberry Pi 4 oder HP Microserver). Wenn du skalierbarer einsteigen willst, empfehle ich einen Blick auf Unraid – ein flexibles Betriebssystem für Home-Server.

Mehr Informationen zum Thema Hardware findest du hier:

Welche Hardware sollte ich für mein Homelab nehmen?

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Lesen

2. Unraid als Plattform

Unraid ist besonders für Einsteiger attraktiv, weil es eine benutzerfreundliche Weboberfläche bietet und sich perfekt mit Docker-Containern kombinieren lässt. Dadurch kannst du viele Apps mit wenigen Klicks installieren, aktualisieren und verwalten – ganz ohne komplexe Kommandozeilenkenntnisse.

3. Grundlegendes Netzwerkverständnis

Begriffe wie IP-Adresse, Portfreigabe, lokale Domain oder Reverse Proxy solltest du schon einmal gehört haben – keine Sorge, in diesem Blog erkläre ich dir das alles Stück für Stück.

Was kann ich selbst hosten?

Hier ein paar Ideen für den Einstieg:

  • Nextcloud: Dein persönlicher Cloud-Speicher
  • Plex / Jellyfin / Emby: Medienserver für Filme, Serien und Musik
  • Joplin Server: Notizen und Aufgaben synchronisieren
  • Docmost: Wissensmanagement und persönliche Wikis
  • Vaultwarden: Passwortmanager, als Alternative zu Bitwarden Cloud

Wie starte ich konkret?

Hier ein mögliches Vorgehen in fünf Schritten:

  1. Ziel definieren: Was möchtest du selbst hosten? Cloud? Medien? Wiki?
  2. Hardware besorgen: Klein anfangen – z. B. mit einem gebrauchten Mini-PC.
  3. Unraid installieren: USB-Stick erstellen, ins BIOS booten und loslegen.
  4. Docker verstehen lernen: die wichtigsten Begriffe rund um Container, Images, Volumes & Netzwerke.
  5. Die erste App installieren: Vielleicht Vaultwarden oder Nextcloud – einfach, nützlich und schnell eingerichtet.

Und wenn ich nicht weiterkomme?

Selbsthosten ist eine Reise. Es geht nicht darum, alles sofort zu verstehen – sondern mutig und neugierig loszulegen. Fehler gehören dazu. Die Community ist riesig und hilfsbereit – sei es im Unraid-Forum, auf Reddit, Mastodon oder hier bei mir.

Und genau hier setzt mein Blog an: Ich helfe dir, die Dinge zu verstehen, ohne dich mit Buzzwords oder unnötigem Technik-Kauderwelsch zu erschlagen. Dieser Blog ist dein Wegweiser, dein Stützrad, dein Kompass.

Der beste Zeitpunkt ist jetzt

Du brauchst keine perfekten Voraussetzungen, keine High-End-Hardware und kein Informatikstudium. Nur Neugier, Offenheit und ein wenig Zeit. Und wenn du diese Zeilen liest, dann bist du schon weiter als viele andere.

Also: Starte deine digitale Entdeckungsreise heute. Probier dich aus. Lerne dazu. Bau dein digitales Zuhause – auf deine Art.

Bleib dran – und frag jederzeit, wenn du nicht weiterkommst.